Was macht einen Text zum Text? Ist es das sich durchziehende Thema? Oder eine logisch erzählte Geschichte? Sind es formale Aspekte?
Diese Fragen stehen, meist unbewusst, hinter jedem Schreiben von Texten (nicht nur) im Deutschunterricht. Um bei den SchülerInnen dafür ein Bewusstsein zu schaffen, suchen wir immer wieder unterschiedliche Annäherungen an das Textschreiben.
ABC-Texte sind dafür ein spielerisches Beispiel. Dabei geht es darum, einen Text zu schreiben, in dem jeder neue Satz mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets beginnt. Mit dem Buchstaben Z muss dann auch der Text zu einem Ende gekommen sein.
Hier der Text, der für die SchülerInnen der 2A aus den Ergebnissen dieser Schreibwerkstatt der gelungenste ist. Viel Vergnügen beim Lesen. Empfehlung der Klasse: bitte laut lesen:
Als Bernadett einkaufen ging
Bernadett kochte gerade Bernerwüsterl für ihren Bruder Bernhard. „Clownfische, heute zum halben Preis!“, hörte sie gerade im Radio. „Den muss ich sofort haben!“, dachte Bernadett. Erst zog sie ihren Bernhardinermantel an, dann ihre Ballerinas. Für den Notfall nahm sie einen Pfefferspray mit. „Gut, besser, Gösser!“, las die hübsche Blondine Bernadett auf dem großen Plakat, das neben ihrer Wohnung hing. Hansi, der Immobilienmakler, hatte ihr geholfen, aus dem zweistöckigen Wohnhaus zu finden. „Igitt!“, kreischte Bernadett, als sie eine tote Maus am Straßenrand liegen sah.
„Jipi-Hei-Du!“, rief sie, als sie endlich den Laden erreichte. Katzen, Hunde, Vögel und natürlich Clownfische gab es dort. Lustigerweise traf sie im Geschäft ihre alte Freundin Bernhilde. „Meine gute alte Schulfreundin“, rief Bernhilde Bernadett hysterisch zu. Neugierig begann die hübsche und zugleich sportliche Blondine an Bernhilde zu schnüffeln. Obwohl sie sich gerade erst getroffen hatten, trennten sich ihre Wege, als Bernhilde den Laden mit zügigen und lässigen Schritten verließ. „Pudel! Habt ihr auch Pudel?“, fragte Bernadett den Mann hinter der Theke. „Quallen haben wir, aber keine Pudel“, antwortete der Ladenbesitzer mit seiner holprigen Stimme. „Rrrrrrr!“, fing die Blondine wütend zu knurren an. Summend verließ sie dann den Laden durch den Notausgang.
Tja, so dusselig unsere Bernadett war, stolperte sie über eine nicht vorhandene Wurzel. Um die Ecke rannte sie gegen eine Regentonne. Vor ihrem Wohnblock lief sie noch drei Grundschüler nieder. Wahrscheinlich dachte sie, es wären kleine Schaufensterpuppen und tanzte einen Tango auf ihnen. „Xa, ha, yi, hang, ying, fön!“, schimpfte eine junge Asiatin. Yana, deren lockiges, schwarzes Haar im Wind tanzte, half Bernadett den Weg in ihre Wohnung zurückzufinden.
Zum Schluss verputzte Bernadett noch ein goldbraun gebratenes Bernerwürstel.
Von: Amel Ahmetovic, Katrin Gürtler, Julian Haas und Jakob Huber (2A)