„Erste Hilfe für die Seele“

Am Montag, den 4. November besuchte Frau Maria Redl vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes die 4C, 4D und 7B im Religionsunterricht bei Fr. Mag.a Spiekermann.  Passend zu Allerheiligen und auch zum Thema "Berufsorientierung-Lebensorientierung" erzählte sie uns von den Aufgabenbereichen des Kriseninterventionsteam (kurz "KIT"), von ihrer Motivation und zeigte uns zudem einen Film, wo zwei Hinterbliebene erzählen, wie ihnen das KIT geholfen hatte.
Das KIT begleitet und betreut Menschen in ihrer Trauer bei Todesfällen, Unfällen oder anderen schrecklichen Situationen. Wir waren ganz mucksmäuschenstill, weil die Situationen, von denen sie erzählte, so betroffen machten und horchten gebannt ihren Worten. Aber Frau Redl betonte auch, dass sie ihre Arbeit gerne macht, da die Menschen, denen sie hilft, so dankbar sind und sie viel mehr zurück bekäme als sie gibt. Das motiviere sie auch, immer weiterzumachen und nicht ihre (ehrenamtliche) Tätigkeit aufzugeben, wenn sie bestimmte Situationen anderer auch persönlich belasten. Außerdem sei sie ein gläubiger Mensch, so könne sie die Erlebnisse besser verarbeiten.
Außerdem betonte sie auch anhand eines Beispiels (Jugendliche machen Party-Alkohol wird getrunken, zwei springen in die Krems-einer ertrinkt) die Gefahren von Alkohol für Jugendliche (aber auch Erwachsene). Außerdem, so meinte sie, brauchen nicht nur die Opfer Hilfe und Unterstützung, sondern auch der oder die Täter. So ist auch einer der sieben Grundsätze des Roten Kreuzes: "Wir versorgen das Opfer, aber genauso den Täter".
Dieser höchst interessante und lehrreiche Vortrag zeigte uns auch wieder einmal, wie schmal der Grad zwischen Leben und Tod sein kann. Deshalb sollte man dankbar leben und sich nicht ständig über Kleinigkeiten ärgern. 
Ein Gedicht von Erich Fried, welches im Film vorkam und die Tätigkeit des KIT meiner Meinung sehr gut beschreibt:
"Sein Unglück ausatmen können.
Tief ausatmen
so dass man wieder einatmen kann.
Und auch vielleicht
sein Unglück sagen können in Worten,
in wirklichen Worten,
die zusammenhängen und Sinn haben
und die man selbst noch verstehen kann
und die vielleicht sogar irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte.
Und weinen können.
Das wäre schon fast wieder Glück."
Sarah Rumetshofer, 4D, auch im Jugendrotkreuz