Am 21. September 2015 machten wir, die 6A und 6B mit den Begleitlehrern, uns auf den Weg nach Carnuntum. Bevor wir ins Museum kamen, gab es jedoch noch einen kleinen Abstecher zum Heidentor. Es befindet sich in der Nähe von Carnuntum-Petronell. Ein eindrucksvoller Anblick, ohne Zweifel.
Dann ging es weiter, diesmal zum Carnuntum-Museum. Davor durften wir uns während einer Mittagspause stärken.
Danach begann die Führung. Zuerst gab es als Einstieg eine Erklärung, warum wir heute so viel über diese Stadt wissen können, obwohl bis jetzt nur ein Prozent Carnuntums freigelegt ist. (Im Moment sind Archäologen dabei, diesen Prozentsatz zu vergrößern.)
Carnuntum war in zwei Teile geteilt: eine Militärstadt und die Zivilstadt. Zudem war es eine Grenzstadt des römischen Imperiums und als solche sehr bedeutend. Wir wurden von unserer Führerin zu einem Haus eines Mittelstandbürgers geführt. Dort sahen wir, wie der Durchschnittsrömer so lebte. Einige Details interessierten uns besonders, z. B. dass das Hauptgetränk damals neben dem mit Wasser verdünnten Wein auch Essigwasser war, also Wasser mit einem kleinen Schuss Essig darin. Auf die Kleidung legten die Römer besonderen Wert. Nicht umsonst brauchten sie damals manchmal bis zu zwei Stunden zum Ankleiden, und das mit Hilfe von Sklaven.
Danach besuchten wir eine große Villa. Dort gab es einen Saal, dessen Wände schön bemalt waren. Hier traf man sich zu verschiedenen Gelegenheiten, z. B. um zu feiern. Wir erfuhren auch, wie Römer Notizen machten. Dazu benutzten sie Holztäfelchen mit Wachs an der Innenseite, in das sie ihre Nachrichten einritzen konnten.
Die Therme war unsere letzte Station. Dort gab es so etwas wie eine Fast-Food-Station, wo Römer im Vorbeigehen kurz etwas zum Essen mitnehmen konnten. Drinnen war es warm, je nach Raum unterschiedlich. Das ganze Haus wird heute noch nach alter römischer Tradition geheizt, das heißt, es gibt eine Feuerstelle und der Rauch wird unter den Boden geleitet. Im letzten Raum war uns allen schon recht warm.
Wir beendeten unsere Carnuntum-Tour um einiges Wissen reicher und insgesamt zufrieden.
Das nächste Ziel war die Josefstadt in Wien, wo wir uns nach einer längeren Pause ein Theaterstück über den berühmten Schriftsteller Franz Kafka anschauten. Es war eine Collage aus Kafkas Texten, vor allem Briefen an seine Liebste. Obwohl das Hin und Her zwischen Brief und Handlung sehr verwirrend war, konnten sich die meisten am Ende des Stückes Kafka als Person gut vorstellen.
Wir kamen noch vor Mitternacht nach Enns zurück, damit war ein ereignisreicher Tag zu Ende.