Montagmorgen um acht Uhr früh, fuhren wir, voller Euphorie und Vorfreude, Richtung Kroatien. Unterwegs machten wir natürlich ein paar Stopps bei diversen Tankstellen und obwohl wir so lange fuhren, wurde niemandem langweilig. Viele hörten Musik, schliefen, unterhielten sich und einige lasen sogar ein Buch. Schneller als wir vermutet hatten, waren wir bei unserer Jugendherberge angekommen, und der erste Eindruck war: „Irgendwie hätten wir uns etwas anderes erwartet.“
Nach kurzem warten, bekamen wir dann unsere Zimmerschlüssel und bezogen die jeweiligen Zimmer. Wie sich dann herausstellte, waren diese in verschiedenen kleinen Häuschen, in denen jeweils sechs Betten, ein kleiner Tisch und ein Kasten standen. Außerdem war noch jedes Zimmer mit einem Spiegel ausgestattet. Recht glücklich waren wir nicht, als wir die Zimmer sahen, da sie sehr klein waren und kaum Platz für unsere Koffer boten. Ein weiteres Problem offenbarte sich uns: eine Dusche und zwei Toiletten für zirka 24 Menschen. Irgendwie haben wir es dann jedoch geschafft, dass jeder jeden Abend duschen gehen konnte, zumindest bei uns im Haus.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, gab es auch schon das erste Essen, auf das wir uns schon sehr freuten. Es gab Spaghetti, keine große Überraschung, die den meisten geschmeckt haben.
Danach wurden uns die Regeln erklärt bezüglich wie lang man aufbleiben darf, usw. Anschließend gab es noch eine Begrüßung der Meeresschule und uns wurde erklärt, wie die kommenden drei Tage ablaufen würden (Kurse von 9-12 Uhr und 14-17 Uhr, meistens waren wir aber schon früher fertig).
Daraufhin gingen fast alle SchülerInnen und LehrerInnen zum nächstgelegenen Supermarkt um Wasser zu kaufen. Jedoch wusste Professor Haunschmidt, der schon öfters in Pula war, nicht, dass der Supermarkt, den sie bis jetzt immer besucht hatten, geschlossen wurde und so gingen wir auf Wassersuche. Einige kauften das Wasser dann bei einem Bäcker, der ganz in der Nähe war, oder bei dem dm direkt daneben.
Am Abend saßen dann fast alle draußen am Meer und haben Karten gespielt oder sich unterhalten und so ließen wir den ersten Tag ausklingen.
Der nächste Tag begann und alle schlurften pünktlich zum Frühstück, welches aus Weißbrot und verschiedenen Aufstrichen, wie Honig oder Marmelade, bestand. Um 9 Uhr standen wir dann alle (mehr oder weniger) vor dem Eingang der Meeresschule, wo wir dann in einen Raum geführt wurden und uns das Meer im allgemeinen erklärt wurde. Nach etwa einer Stunde Theorie durften wir dann das erste Mal schnorcheln, denn die Betreuer dort, wollten sicher gehen, dass wir das auch können, bevor sie mit uns weiter weg schnorchelten. Dazu wurden wir immer in kleinere Gruppen geteilt, damit die Betreuer einen besseren Überblick über uns hatten.
Das erste Schnorcheln war sehr interessant, denn unser „Guide“ zeigte uns die verschiedensten Meereslebewesen und allgemein war es eine sehr entspannte Atmosphäre.
Anschließend hatten wir unsere zwei stündige Mittagspause, bevor wir wieder zur Meeresschule zurückkehrten und Klassenweise getrennt wurden. Danach wurde es richtig spannend, denn in kleinen Gruppen mussten wir verschiedene Meerestiere fangen, wie zum Beispiel die Seegurke, die Seespinne oder den Seeigel. Im Anschluss mussten wir Informationen zu unseren Tieren heraussuchen und eine kleine Präsentation halten.
Total müde und hungrig von dem ereignisreichen Tag, konnten wir das Abendessen gar nicht mehr erwarten, doch die meisten wurden enttäuscht. Wir bekamen ein Hähnchen, welches relativ gut schmeckte, jedoch empfanden die meisten die Beilage, die eine Pampe aus Kartoffeln, Kraut und Spargel war, eher als, nett ausgedrückt, ekelhaft. Sie sah auch wirklich nicht appetitlich aus, jedoch fand ich, dass sie nicht so schlecht war. Jedenfalls konnte man die Beilage essen ohne vergiftet zu werden.
Am Mittwoch gab es schon einige, die sich auf das Bett zu Hause freuten, weil sie eine Spinne oder ähnliches im Zimmer entdeckt hatten. Das wunderschöne Wetter und auch das klare Meer ließ dies jedoch sehr schnell wieder vergessen.
Diesen Vormittag mussten wir Plankton einsammeln, welches sich direkt an der Wasseroberfläche befand. Diese Aktivität war wahrscheinlich die langweiligste, da wir ein Netz so langsam wie möglich an der Wasseroberfläche entlang ziehen mussten. Anschließend sollten wir uns in zweier-Teams zusammenfinden und jedes Team bekam eine Wasserprobe und musste unter dem Mikroskop erkennen, um welche Art von Plankton es sich handelte. Als wir dann sahen, wie viele Tierlarven oder Pflanzen in so wenig Wasser vorhanden ist, waren wir sehr erstaunt und versuchten nicht darüber nachzudenken, was wir alles schon geschluckt haben, wenn wir aus versehen etwas Meerwasser verschluckten.
Zu Mittag gab es dann das wohl beste Essen der Woche, ein Cordon Bleu mit Pommes. Dies stärkte uns für das Nachmittagsprogramm, in dem es sich um Fische drehte. Zuerst erfuhren wir, welche verschiedenen Fischfamilien es im europäischen Mittelmeer gibt und durften diese auch live sehen.
Obwohl wir dann schon etwas müde waren, fuhren wir alle am Abend noch in die Altstadt von Pula. Viele von uns gingen dort noch etwas Essen, einige zum McDonalds, andere in eines der vielen Restaurants. Danach erkundeten wir die Altstadt und entdeckten unter anderem einen Candy Shop und viele kleine Stände, an denen Sonnenbrillen und etliche andere Sommerartikel verkauft wurden.
Um 10 Uhr fuhren wir dann wieder in die Jugendherberge und legten uns auch sofort schlafen.
Der Donnerstag war nicht weniger ereignisreich als die Tage davor. An diesem Tag erfuhren wir alles über die verschiedenen Küstenarten und dabei im Besonderen über die Felsküste. Nach einem ein-minütigen-Marsch zu einem anderen Küstenabschnitt, wurden wir wieder in kleinere Gruppen geteilt und mussten ein Küstenprofil erstellen und suchten im Anschluss verschiedene Meerestiere, die auf der Küste leben, wie zum Beispiel die Seepocken.
Am Nachmittag besuchten wir dann eine Grotte und schnorchelten sogar bis ganz ans Ende, wo wir nicht nur Meerestiere und -pflanzen sahen, sondern auch ein paar Fledermäuse. Das schönste Bild bot sich aber, als wir die Grotte wieder verließen, denn die Sonne schien so auf das Wasser, dass es uns stellenweise türkis vorkam.
Als wir wieder bei der Meeresschule ankamen, verabschiedeten wir uns von unseren Betreuern und wurden sogar etwas traurig, da uns bewusst wurde, dass dies unsere letzte Aktivität in Pula war und wir bald wieder nach Hause mussten. Trotzdem ließen wir uns dadurch nicht unseren letzten Abend vermiesen und hatten noch viel Spaß. Jedoch ging die Woche nicht für alle gut zu Ende, denn eine Person stolperte und verletzte sich am Knie.
Der Freitag begann mit gemischten Gefühlen. Einerseits freuten wir uns auf unsere Betten und Familien zu Hause, jedoch wussten wir, dass wir das Meer und die Sonne vermissen würden. Außerdem war die neun-stündige-Busfahrt nicht sehr reizvoll. Nichtsdestotrotz saßen wir alle um halb 9, nach dem Frühstück, im Bus und begaben uns auf den Heimweg.
Obwohl vielleicht nicht alle mit dem Essen oder der Unterkunft zufrieden waren, so war es doch eine schöne und lehrreiche Woche und ich denke, dass sich viele das Meer und das schöne Wetter zurück wünschen.
Bericht von Sarah Messner, 6B