„Stahlkochen“ 2018
Rezept, wie aus einem Stahlblech ein Designprodukt wird.
WIDI – Projekt Technisch Werken 4BC in der Voestalpine Linz
Rezept Stahl-Kerzenständer:
Zutaten:
• 2mm Stahlblech
• etwa 1cm Stahlrohr
• Gewindestange mit Stahlspitze
• Sechskantmutter und Beilagscheibe
• Lehrwerkstätte Voestalpine mit diversen Werkzeugen
• einzelne Schüler der TW Gruppe 4BC
• etwas Lack oder Messing zur Oberflächengestaltung
• zur Vervollständigung eine passende Kerze
Ausführung:
Man nehme das Stahlblech und fertige mit Laserschnitt jeweils eine Schablone für den Ober- und Unterteil des Kerzenständers (bei diesem Projekt für den Oberteil die Form eines Ahornblattes und aus Zeitmangel in der Lehrwerkstätte bereits vorbereitet). Man länge das Stahlrohr auf ca. 1cm ab und bereite die Gewindestange vor – beides gut feilen und schleifen. Der Unterteil wird jetzt mit einem großen Hammer bearbeitet, bis die Spuren des Hammers als Muster in allen vier Richtungen gut sichtbar sind (kräftig „rühren“/drehen). Man nehme daraufhin die „Blattform“ und hämmere mit einer Portion Kraft die „Blattadern“ mit einem Stahlmeißel in das Stahlblech. Anschließend werden beide Teile aufwändig entgratet, gefeilt und geschliffen.
Jetzt den Gasbrenner vorheizen und die beiden Teile nacheinander erhitzen, bis sie rot glühen. Die glühenden Stahlblechteile nacheinander mithilfe einer Negativform und eines geeigneten Hammers in Form klopfen (Schutzausrüstung und Abkühlen der Teile in kaltem Wasser nicht vergessen!). Jetzt noch die Bohrlöcher anzeichnen, vorkörnen, bohren, entgraten und mit einem Gewindeschneider bearbeiten.
Alle Teile in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen, ausrichten und die Form überprüfen – „das Auge isst mit“!
Eigentlich ist das Stahlprodukt bereits fertig – als Oberflächengestaltung kann man den Kerzenständer noch schwarz lackieren und mit einer Prise Silberlack fein verzieren oder nochmals erhitzen und mit einer Messingbürste in heißem Zustand so bearbeiten, dass die Spitzen der Blätter „golden“ glänzen.
Mit einer Portion Ausdauer, etwas Motivation und etwas Mithilfe durch die Lehrlingsausbilder der Voestalpine kann dieses „Rezept“ gut gelingen.