Bei der heurigen Latein-Olympiade von Oberösterreich am 16.03.2021 (36. Fremdsprachenwettbewerb) konnte Stefanie Haimböck (8BG) den dritten Platz erringen – Herzliche Gratulation!
Nachdem der Bewerb im Jahr 2020 einen (!) Tag vor der Veranstaltung wegen Corona abgesagt werden musste, wurde er heuer in „hybrider“ Form durchgeführt: Die Aufgabenstellungen kamen um 8:00 per E-Mail, von 8:30 bis 10:00 wurden diese von den Kanditat*innen unter Aufsicht jeweils in der eigenen Schule bearbeitet, unmittelbar anschließend wurden Scans der Arbeiten an die ARGE-Leitung geschickt und dort von einem Lehrerteam ausgewertet. Um 14:30 begann die online-Preisverleihung, bei der Stefanie Haimböck in der Kategorie „Kurzlatein“ (4-jähriges Latein) der dritte Platz zuerkannt wurde.
Neben den Kategorien Latein-Langform hat sich inzwischen die Kurzform als Bewerb mit den meisten Teilnehmer*innen entwickelt. Dort unter den besten im Land zu sein ist deshalb ein besonderer Grund zur Freude. Die heurige Latein-Olympiade stand unter dem Titel „Mensch – Natur – Umwelt“. Das Vorbereitungsskriptum bot ein breites Spektrum an Texten von der Freude an der Natur über Naturzerstörung (schon) in der Antike bis hin zu Texten, die eine besonders enge Beziehung von Menschen und Tieren aufzeigen.
Der heurige Klausurtext der Kurzform wurde einem Brief Francesco Petrarcas aus dem Jahre 1336 entnommen, in dem er von der Besteigung des Mont Ventoux im Südosten Frankreichs berichtet. Dieser Berg ist 1912 Meter hoch; es handelt sich um eine völlig isoliert stehende Bergmasse, die den Blick auf das Meer und die Gipfel der Alpen eröffnet. Petrarcas Besteigung des mons ventosus, des windumtosten Berges, ist ein sehr bekannter und wirkmächtiger Text. Er ist Zeugnis des aufkommenden Humanismus, erster Hinweis auf den neuen Menschen der Renaissance, frühestes Beispiel einer ästhetischen Weltwahrnehmung, Überwindung der mittelalterlichen Diesseitsfeindlichkeit. Worum geht es dem Wanderer auf den Berg? Um Läuterung, um Überwindung seiner eigenen inneren Konflikte, um neue Einsichten. Seine Erkenntnismethode ist auch heute noch plausibel: Man muss sich bewegen, um etwas zu erkennen: Der Weg ist das Ziel!