Am 24. Oktober 2019 setzte die Schulgemeinschaft des b[r]g Enns im Rahmen einer Klimabündniskonferenz mit einstimmigem Beschluss den offiziellen Startschuss und einen wesentlichen Schritt in Richtung Klimabündnis Schule. Mit der anschließenden Gründung einer Klimaarbeitsgruppe und der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Klimapeers, wurde die Klimathematik auch personell auf eine breite Basis gestellt. Dass sich die Schule als Ort der Bildung und Erziehung junger Menschen dieser Thematik nicht verschließen darf, ist klar. Sie ist verpflichtet, eine entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten und ein ansprechendes Niveau von Bildung für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sind im Ziel 13 der nachhaltigen Entwicklungsziele die „Maßnahmen zum Klimaschutz“ festgehalten. Darin wird konstatiert, dass umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen sind. „Die Klimakrise ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Die internationale Medienberichterstattung und die weltweiten Klima-Proteste von Fridays for Future, vor allem aber die auch bei uns spürbaren Veränderungen des Ökosystems machen uns die Dringlichkeit bewusst. Klimaschutz ist zu einer Überlebensfrage für die Menschheit und unseren Planeten geworden. […] Bildung stärkt das Wissen über die Dynamiken von Ökosystemen und Folgen des Klimawandels für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in Verbindung mit ethischen Fragen wie Klimagerechtigkeit und fördert die Auseinandersetzung mit verantwortungsvollen Maßnahmen für Klimaschutz sowie Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Eindämmung weiterer Schäden. […] Bildung fördert die Kompetenzen, sich aktiv am gesellschaftlichen Diskurs über Klimawandel und Klimaschutz zu beteiligen, […] und fördert die Motivation der Lernenden zu selbständigem Engagement.“ (https://bildung2030.at/ziele-2030/klimaschutz/ abgerufen am 18.10.2021)
Das b[r]g Enns nimmt diese Aufgaben schon seit Langem in unterschiedlichen Kontexten wahr – Sammlung von Plastikverschlüssen, Spendenaktion Rettet den Regenwald, Errichtung einer Wildblumenwiese, Tauschbörse zur Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes, Geschirraktion für saubere Schulfeste, Integration klimarelevanter Themen in den Unterricht u. v. m.
Mit der Veranstaltung am 21. Oktober 2021 öffnete sich die Schule quasi, sie trat in Kontakt mit einer breiten Öffentlichkeit und beleuchtete das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Dabei spannte das Programm des Abends einen Bogen vom Vortrag von Prof. Herbert Formayer vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien über den aktuellen Stand der Forschung des anthropogenen Klimawandels hin zu den Poster-Präsentationen der Schülerinnen und Schüler mit Projektarbeiten über Wasserknappheit, Gemeinwohlökonomie, Mobilität, Plastik/Mikroplastik, Ernährung, Energie, Recycling, Tourismus, Erdöl, Klimaextreme und Kipppunkte. Besonders gefreut hat die Schule eine Videobotschaft von Bildungsminister Heinz Fassmann, mit der er die Leistungen des b[r]g Enns gewürdigt und seine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht hat.
Die Überreichung des Zertifikates „Klimabündnis Schule“ durch die stellvertretende Leiterin Klimabündnis Oberösterreich, Ulrike Singer, war der vorläufige Höhepunkt in diesem Prozess, ein Symbol der Anerkennung und das äußere Zeichen aller im Hause gesetzten Klima-Aktivitäten. Vor allem aber zeigte es, dass sich das b[r]g Enns für die nachfolgenden Generationen und darüber hinaus verantwortlich fühlt und demzufolge eine dementsprechende Haltung sowie individuelles und kollektives Handeln einfordert. Mein besonderer Dank gilt allen, die seit Jahren mithelfen, die zuvor genannten Ziele zu erreichen und die festgelegten Maßnahmen umzusetzen. Ganz besonders möchte ich in diesem Zusammenhang meine Kollegin Heike Moser erwähnen, die diesen Prozess unermüdlich fortsetzt und die für die Organisation dieser Veranstaltung hauptverantwortlich zeichnete. Des Weiteren darf ich mich bei der Moderatorin Julia Mayr für die eloquente Begleitung durch den Abend bedanken, beim Schulchor unter der Leitung von Dagmar Öhler, den helfenden Händen am regionalen Buffet und allen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Ein herzliches Dankeschön an Prof. Herbert Formayer für seinen Fachvortrag und den Schülerinnen und Schülern für die Präsentation ihrer Arbeiten. Vielen herzlichen Dank an unsere Gäste für Ihr Kommen, vor allem aber an Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, die uns mit Ihren netten Worten großen Mut zur Fortsetzung des eingeschlagenen Weges zugesprochen hat.