Als Gewölle bezeichnet man die unverdaulichen Nahrungsreste, die von Tieren nach dem Verzehr der Beute wieder hervorgewürgt werden. Eulen greifen ihre Beute mit den Krallen und verschlingen die getötete Beute im Ganzen. Knochen, Fell und Federn (Bestandteile, die für die Erhaltung des Stoffwechsels der Tiere unnötig sind) werden nach der Mahlzeit im Muskelmagen zu Ballen geformt und als Gewölle durch die Speiseröhre und den Schnabel wieder herausgewürgt. Bei Schleiereulen geschieht dies ca. 6 Stunden nach dem Verschlingen der Beute.
In den Gewöllen von Eulen finden sich daher oft auch noch die kleinsten und feinsten Knochen der Beutetiere, sodass diese für weitere Untersuchungen herangezogen werden können.
Gewölle findet man in der Natur z. B. unter Schlafbäumen oder Ansitzen von Eulen. Die Gewölle für diese Untersuchungen stammen von der Greifvogelstation des Naturschutzbundes OÖ in Ebelsberg und wurden uns freundlicherweise von Herrn Osterkorn zur Verfügung gestellt.
Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, die in den Gewöllen vorhandenen Knochen in Maus-, Ratten- und Kükenknochen zu trennen, diese dann mittels Vorlagen zu identifizieren und abschließend zu möglichst vollständigen Skeletten auf Papier zu kleben. Die sehr schönen Ergebnisse sind in der Bildgalerie zu sehen.
Diese Arbeiten erforderten ein hohes Maß an Geduld, Ausdauer und Konzentrationsvermögen von den Schüler*innen, um die teilweise sehr kleinen Knochen im Gewölle zu finden und entsprechend im Skelett einzuordnen.
Im Frühling steht dann eine Exkursion zur Greifvogelstation auf dem Programm, um die Produzenten der Gewölle dann auch „live“ zu sehen und zu beobachten.