ERASMUS+ Projekt „EU-Sprachreise“ 16.-22. April 2023
Eine Gruppe von 50 Schüler*innen der 7. Klassen des b[r]g Enns reiste mit 4 Begleitlehrer*innen per Zug nach Brüssel, um dort der Partnerschule Sint-Donatus Secundair, die unsere Schule im März besuchte, und deren Schüler*innen einen Gegenbesuch abzustatten und die Institutionen der EU besser kennenzulernen und deren Aufgaben besser zu verstehen.
Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, die Agenden des EU-Parlaments, die Rolle der ständigen Vertretung Österreichs in der EU sowie das Haus der europäischen Geschichte kennenzulernen. Des Weiteren besuchten sie das Parlamentarium und die Europäische Kommission. Im Gespräch mit Experten bzw. im gemeinsamen Besuch dieser Institutionen mit der Partnerschule wurde über die europäischen Werthaltungen, unsere Geschichte sowie jene der europäischen Institutionen, die Bedeutung der Demokratie für die Entwicklung Europas reflektiert und diskutiert. Insbesondere die Präsentationen der Mitarbeiter des EU-Parlaments und der Kommission waren sehr eindrucksvoll und ermöglichten den Schüler*innen die Kompetenzen dieser Institutionen besser zu verstehen, persönliche Fragen zu stellen und über aktuelle Belange, die sie beschäftigten, zu diskutieren oder diverse Themen kritisch zu hinterfragen. Besonders hervorzuheben ist das Engagement des Juristen Rene Steiner, der uns nicht nur die Agenden der EU-Kommission näherbrachte, sondern sich auch nach Ende des Vortrags noch Zeit nahm, mit einzelnen Schüler*innen spezielle Fragen, z.B. zur Unterstützung der Ukraine durch die EU, zu diskutieren.
Dadurch dass sich die Schüler*innen und Lehrer*innen auf Englisch austauschten und alle Präsentationen auf Englisch durchgeführt wurden sowie die Rundgänge durch das Haus der europäischen Geschichte bzw. durch das Parlamentarium auf Englisch bzw. Französisch stattfanden, konnten die Teilnehmer*innen dieser Erasmus+-Reise die Fremdsprachen in verschiedenen Kontexten anwenden.
Andere Aktivitäten, wie z.B. das gemeinsame Einkaufen von Zutaten für das gemeinsame Mittagessen auf Flämisch oder gemeinsame sportliche Aktivitäten auf dem Sportplatz in Merchtem sowie ein musikalischer Abschluss mit Karaoke in unserer Partnerschule in Merchtem gaben den Schüler*innen aus Österreich die Möglichkeit, einen Einblick in die sprachliche Vielfalt des Landes und in den Alltag an einer Schule in einem anderen EU-Land zu gewinnen und gemeinsam Spaß zu haben. Außerdem wurde Brüssel von den Schüler*innen gemeinsam mit einem Quiz- Actionbound- erkundet, wobei die Schüler*innen auf spielerische Art und Weise die Hauptstadt Belgiens kennenlernen konnten. Das Vorhaben, eine Führung in einer Chocolaterie zu machen und die berühmte belgische Schokolade zu verkosten, wurde allerdings jäh durch den Streik der Deutschen Bahn zunichte gemacht. Am Mittwochabend, nach dem Ausflug nach Gent und Brügge, wo wir in zwei Führungen die Geschichte dieser wunderbaren Städte kennenlernen durften, wurde bekannt, dass ein Streik der DB für Freitag geplant war und unsere Rückreise mit dem Nachtzug gefährdet war. Infolgedessen gab es Bemühungen von allen Seiten (ÖBB, Lehre*innen, Direktion, Kolleg*innen in Österreich), die Rückreise für die 50 teilnehmenden Schüler*innen dennoch zu ermöglichen. Am Donnerstagvormittag, nachdem die Rückfahrt per Night Jet definitiv abgesagt war, gelang es schlussendlich nach unzähligen Telefonaten, den Rücktransport mit einem Bus zu organisieren, der uns schließlich am Freitag bzw. Samstag gut nach Hause brachte. Auch Schokolade mussten wir noch rasch kaufen, um ihn dann zuhause verkosten zu können. Die unerwartete Wendung der Reise hatte trotz der negativen Seite einen positiven Nebeneffekt- sie hat sowohl uns als Team als auch jede/n einzelnen von uns gefordert und gestärkt und wir haben erfahren dürfen, dass mit gegenseitiger Hilfe und einem gesunden Maß an Flexibilität viel möglich ist.
Müde, wohlbehalten und erleichtert kamen wir am Samstag, 22. April um ca. 5 Uhr früh, nach einer stundenlangen Busfahrt und reich an vielen Erfahrungen im Gepäck in Enns an.