“What’s the point of history if we never learn?”

„Hands on History“

 

Projekttage der 7BG und Prof. Mayr an der KZ-Gedenkstätte-Mauthausen
Text von Laura Kiesenhofer und Lola Maier

 

Vom 21. bis 23. Dezember und vom 14. bis zum 16. Februar hatten wir, die Englisch-Geschichte-Gruppe 7BG, die einmalige Gelegenheit am Projekt „Hands on History“ mitzuwirken. Während unserer Zeit in der Gedenkstätte haben wir vieles Neues gelernt, an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert und mit historischen Objekten aus der Zeit des Lagers gearbeitet.

Im ersten Teil des Projekts (21.12.2022 – 23.12.2022) durften wir eine Führung durch das gesamte Areal machen und haben dabei einiges über die damaligen Verhältnisse in Mauthausen gelernt. Wir hatten dabei auch das Privileg, Räumlichkeiten zu betreten, die normalerweise nicht für Besucher*innen zugänglich sind. Dazu gehören das eigene Depot der Gedenkstätte, der Keller mit dem Labor, das Büro des Lagerkommandanten, das Lagerbordell und die Küchenbaracke. Dadurch erhielten wir einen detaillierten Einblick in das Leben der Deportierten und der SS-Mannschaften.

Danach wurden wir in drei Arbeitsgruppen eingeteilt. Die erste Station umfasste eine Recherchearbeit basierend auf verschieden historischen Objekten wie Häftlingsmarken oder ein Löffel. Auf einer Internetseite und anhand von Häftlings-Personalkarten konnten wir mehr über die Personen hinter den Objekten herausfinden. Durch diese Arbeit entdeckten wir auch Neues, was bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war. Bei der Häftlingsnummer 84819 konnten wir den Bruder von Goldfinger Lazar ausfindig machen. Die beiden Brüder wurden vermutlich gemeinsam deportiert und haben im KZ-Außenlager-Gusen dieselbe Fachausbildung absolviert.
In der zweiten Station beschäftigten wir uns mit den an der Klagemauer angebrachten Gedenktafeln. Auf der Klagemauer der Gedenkstätte Mauthausen befinden sich über 50 Gedenktafeln, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen und aus unterschiedlichen Ländern stammen. Unsere Aufgabe bestand darin, professionelle Fotos von diesen aufzunehmen, die Tafeln abzumessen und schließlich alle relevanten Informationen in die Datenbank einzutragen. Die Datenbank dient dazu, dass man die Objekte auch außerhalb des Memorials zugänglich machen kann.
Die dritte Station befasste sich mit dem Reinigen und Konservieren originaler, archäologischer Objekte. Unter anderem befanden sich bei den Objekten Isolatoren, Teller, Schüsseln, Überreste einer Toilette und andere Bruchstücke von den verschiedensten Gegenständen. Die Objekte wurden durch Ausgrabungen im Bereich des Sanitätslagers und der Müllhalden des Konzentrationslagers bereitgestellt. Diese Arbeit war sehr interessant, da wir nicht nur Vieles über die archäologische Arbeitsweise, sondern auch über die Objekte selbst erfahren haben. Durch das Arbeiten mit realen Objekten wird einem die Geschichte umso mehr bewusst. Eine Schüssel von einem Häftling in den Händen halten zu können, war eine unvergessliche Erfahrung.

In jeder Station wandelten wir unsere Arbeiten in TikTok-Videos um, welche auf der offiziellen TikTok-Seite der Gedenkstätte Mauthausens veröffentlicht wurden beziehungsweise werden. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmen würdet, diese Videos anzusehen und über sie nachzudenken.

Vielen Dank an das Team hinter dem Projekt. Wir haben Dinge gesehen und gelernt, welche wir mit Sicherheit nie vergessen werden.

Das Projekt „Hands on History“ wurde in der ORF Sendung „Oberösterreich heute“ vorgestellt. Der Beitrag kann auf der Schulhomepage nachgesehen werden.