Zwischen dem 05.09. und dem 09.09.2023 begaben sich die Klassen 8A/B und G auf die traditionelle Romreise mit Professor Stöllner. Dass diese Reise zwei Jahre nach dem Schulabschluss der Schüler*innen und nach der Pensionierung von Prof. Stöllner sowie in den Ferien stattfand, war der Pandemie geschuldet, welche die reguläre Fahrt im Herbst 2020 unterbunden hatte.
Nichtsdestotrotz entschied sich ein Teil der ehemaligen Abschlussklasse, Professor Stöllner zu fragen, ob er die Reise mit ihnen nachholen würde, was dieser auch tat. Neben den Studierenden waren auch Prof. Mayr samt Freund und die dreiköpfige Begleitung von Prof. Stöllner mit von der Partie.
Das Programm war dicht. Schon am ersten Tag, der erst gegen Abend begann, ging es an einen Kirchenmarathon. Beginnend mit dem Lateran, über dessen Taufkirche in die Basilica San Clemente und San Pietro in Vincoli zurück ins Hotel (ein ehemaliges Kloster). Man suchte eine Essensgelegenheit, zu der es im Nachhinein gemischte Auffassungen gab.
Der Zweite Tag sollte der anstrengendste werden. Um 8:15 gingen wir los, die Piazza del Popolo, die Spanische Treppe und den Trevibrunnen zu besichtigen, um uns anschließend der überwältigenden Villa Borghese hinzugeben, in der Prof. Stöllner vom Besucher*innenservice ganz genau beobachtet wurde, ob er auch ja keine Informationen weitergibt, da er kein ausgebildeter Guide ist und das folglich nicht darf. Dann ging es weiter zum Kolosseum und von dort, vorbei an einem zweistelligen Prozentanteil der US-amerikanischen Bevölkerung, auf den Palatin, an eine ruhige, von Tourist*innen verlassene Aussichtsplattform. Kurze Zeit später stürzten wir uns zurück in das Getümmel von Gruppen am Forum Romanum, von wo wir zum Kapitol weitergingen und zwischen den kapitolinischen Museen schlossen. „Die Alten“ gingen nun essen und die Studierenden suchten auch nach einem Ort, an dem man Nahrung aufnehmen könnte, welcher, wie jener am Vortag, gemischte Reaktionen hervorrief. Bevor wir jedoch unser Abendmahl zu uns nahmen, besichtigten wir die atemberaubende Aussichtsplattform am Kriegerdenkmal.
Tag drei begann ebenfalls um 8:15. Es ging wieder in die Innenstadt und weiter zum Vatikan. Da die Schlange vor der Peterskirche schon den gesamten Platz umspannte, entschied man sich diesen Besuch auf den letzten Tag zu verschieben und nun den deutschen Friedhof im Vatikan zu besichtigen, ein netter, kleiner, grüner, kühler Ort inmitten der pulsierenden Metropole. Dass man diesen Bereich nur in kleinen Grüppchen von maximal fünf betreten durfte und diese Grüppchen im Abstand von zwei Minuten das Gelände betreten mussten, war ein wenig affig, hielt uns jedoch nicht davon ab und ließ vor allem den Stoischsten aller – Prof. Stöllner – in keiner Weise aus der Ruhe kommen. Im Anschluss wanderten wir den Tiber entlang an der Engelsburg vorbei zur Ara Pacis, wo wir für einen einzigen Tempel 13 Euro Eintritt zahlten (Zum Vergleich: in der mehrere Hektar großen Villa Adriana waren es 3€). Hier gingen wir erstmalig gemeinsam essen, um sogleich weiter in Richtung Piazza Navona und Pantheon zu gehen. Von gehen kann fast nicht die Rede sein. Eher traben, rennen oder laufen. Prof. Stöllner legte ein Tempo vor, das unerreicht ist. Nach dem Pantheon wieder zum Tiber, ins ehemalige Ghetto und mit dem Bus nach St. Paul vor den Mauern, der schönsten Kirche, die wir besichtigen würden, wie die Studierenden befinden. Zurück im zentralen Rom wurden die Studierenden beim Zirkus Maximus entlassen, von wo aus sie sich über einen Umweg zu Fuß zum Hotel bewegten. Der Marsch dauerte insgesamt über eine Stunde, wurde vom wohl besten Essen und dem nettesten kleinen Restaurant der Reise unterbrochen und führte abermals an den Tiber, um die Tiberinsel, zum Kapitol, dem Forum, dem Kolosseum und den Lateran. Diesmal bei Nacht. Auch schön.
An Tag vier fuhren wir nach Tivoli, etwa eine halbe Stunde außerhalb von Rom, wo wir über das gigantische Gelände der Villa Adriana flanierten (wieder eher rannten), uns mit der Villa d’Este eine von Malereien überfüllte Renaissancevilla mit wunderschönem Garten ansahen und abermals bezüglich Essen einfuhren. Nach der Rückkehr hatten wir kurz Zeit, die Beine von uns zu strecken, denn die Vatikanischen Museen standen erst am Abend an. Diese waren ebenfalls eine grandios überladene Sinneseindrucksexplosion, die wir, wie so vieles andere, nur flüchtig im Vorbeilaufen bestaunen konnten. Ziemlich geschafft von so viel Kulturgütern und Heiligkeit aßen wir gemeinsam in einem netten kleinen Lokal nicht unweit des Hotels. Ein sehr schöner, offizieller Abschluss.
Der letzte Tag begann schon sehr früh, da wir so bald wie möglich nach der Öffnung der Peterskirche um 7:00 in der Schlange stehen wollten, in der wir auch „nur“ etwa eine halbe Stunde verbrachten und uns über das Für und Wider der reaktionären Weltsicht in Harry Potter unterhielten. Ein britisches Ehepaar hinter uns brachte in der Zeit einen der britischsten Sätze, den man sich vorstellen kann: „Well it’s quite nice to queue actually, you get to see the place a bit and it’s in the shade as well, isn’t it dear?“ Der Dom an sich war auch noch sehr beeindruckend. Von dort gingen Prof. Stöllner samt Gemahlin eine Verlustanzeige aufgeben, Prof. Mayr samt Freund begaben sich gen Bahnhof und die Studierenden blieben übrig. Diese spazierten noch einmal fröhlich plaudernd durch Rom, um gegen 16:00 zum Bahnhof/Flughafen aufzubrechen, womit diese Romreise endete.
Wir möchten Severin noch einmal ganz herzlich danken, dass er uns dieses horizonterweiternde Erlebnis noch ermöglicht hat. Gratiam agamus!
Bericht von Andreas Berhard