Apfelernte in Ritzlhof

„Welche Äpfel esst ihr am liebsten?“, fragt Richard Mahringer nach seiner Begrüßung.
„Den roten ausm Penny!“
Wir befinden uns neben einer Streuobstwiese in Ritzlof, einer oberösterreichischen Obstgenbank. Schüler*innen der 1E, 1A, 3A und 3B des b[r]g Enns stehen mehr oder weniger gut ausgerüstet in Gummistiefeln, Regenjacke und Gartenhandschuhen im Halbkreis um Richard Mahringer. Es nieselt sanft. Richard erzählt den Kindern von den mehr als 250 verschiedenen Apfelsorten, von den Vorteilen einer Streuobstwiese und von den vielen Nützlingen, die hier Unterschlupf finden und das Spritzen von Pestiziden unnötig machen. Und er erzählt von den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, die ein Apfel haben kann. Diese lässt er die Kinder im nächsten Augenblick bereits selber schmecken, als er Apfel für Apfel in Spalten teilt und die ringsherum ausgestreckten Kinderhände befüllt – immer mit neuen Sorten und Geschmäckern.
Im Anschluss an die Einführung strömen die Schüler*innen aus auf die Streuobstwiese, wobei die Schüler*innen der 3. Klassen in einer motivierenden Challenge herausfinden wollen, wer das meiste Obst sammelt. Es werden kübelweise Äpfel zurückgebracht, große Erntekisten befüllt und zwischendurch wird fleißig gekostet und darüber geredet, wie sich die vielen Sorten unterscheiden, und Hinweise über Bäume mit den „allerbesten Äpfeln“ an andere Schüler*innen weitergegeben.
Am Ende des Vormittags sind die Schüler*innen müde und stolz: zum Erstaunen von Richard Mahringer sind mehr als 6 Erntekisten bis zum Rand befüllt. Als Belohnung bekommen die Schüler*innen frisch gepressten Apfelsaft ins b[r]g Enns geliefert. Aber nicht nur das – was sie heute gelernt, mit eigenen Augen gesehen und mit ihren Händen begriffen haben, werden sie nicht so schnell wieder vergessen.
„Frau Professor! Schaun‘s, das sind meine allerliebsten Apfelsorten: Der da schmeckt sehr süß, der da ist bissl sauer aber saftig und der, der ist so schön, der ist sogar ein bissl lila. Die bring ich meiner Familie mit.“